Berge und Täler: „Laakso“ in der Schilleroper
: Crescendo-Blöcke türmen sich auf

Der Bandname Laakso bedeutet im Finnischen „Täler“. Die knapp 20-jährigen Musiker dieses schwedisch-finnischen Quartetts verstehen es, das Drama von Senke und Hebung musikalisch umzusetzen. Das Spiel von Suspense, Klimax, Crescendo und Auflösung beherrschen sie perfekt.

Die Band sorgte letztes Jahr nach Erscheinen ihres Debütalbums I Miss You, I‘m Pregnant für Furore in den skandinavischen Clubs und Medien. In diesem Monat wurde das Debütalbum auch in Deutschland veröffentlicht. Mit charmantem Englisch versucht sich Sänger Markus Krunegård, der auch die Gitarre und das Piano bedient, an der vokalen Hysterie eines Thom Yorke von Radiohead. Crescendo-Blöcke türmen sich auf, die Band gibt, was sie hat. Überdrehte New Wave-Nummern wechseln sich ab mit kleinen schnellen Popsongs („Aussie Girl“), Noise-Pieces, Balladen und symphonischem Bombast – always on the edge.

Die finnischsprachige Nummer „Loista Laakso“ bringt den Fisch zum Sprechen, schwermütig machende Akkorde laden zum Ächzen und Stöhnen ein, bis die Taue knarren. Trompete, Akkordeon, Glockenspiel, Bass und Schlagzeug ergeben einen ungewöhnlichen Sound.

Durch das Prismenglas finnischer Adaption bekommen Spielarten von Rock bei Laakso ein neues Kräfteverhältnis, wirken gelöst und treten in andere Zusammenhänge. Die Melodie ersetzt die Axt im Hause. Carsten Klook

Freitag, 21 Uhr, Schilleroper