Schlag gegen rechts

Festnahme bei Razzia gegen Neonazis in Schweden. Verdacht auf Bildung einer bewaffneten Vereinigung

STOCKHOLM taz ■ Schwedens Polizei und Verfassungsschutz Säpo haben am Dienstag und Mittwoch eine landesweite Aktion gegen Personen mit Verbindungen zur Neonazi-Szene unternommen. Speziell im Visier: Die „Schwedische Widerstandsbewegung“ (SMR) und die „Nationalsozialistische Front“. Laut der antirassistischen Web-Publikation „Expo“ hat die Staatsanwaltschaft den Verdacht auf Bildung einer bewaffneten Vereinigung.

Mehrere Verdächtige hätten an paramilitärischen Übungen einer „Legion Wasa“ in der Nähe der westschwedischen Stadt Skövde teilgenommen. Hier wohnt auch ein bei dieser Aktion wegen illegalen Waffenbesitzes Festgenommener, der Redakteur der SMR-Mitgliedszeitung Nationellt Motstånd („Nationeller Widerstand“), Klas Lund. Er ist wegen Totschlags vorbestraft.

Als eine „Eliteorganisation mit Terrorträumen“ beschreibt „Expo“-Chefredakteur Stieg Larsson die SMR. Sie hat laut „Expo“ enge Beziehungen zu deutschen Neonazis und speziell zum Hamburger Rechtsanwalt Jürgen Rieger. Neben der Festnahme Lunds gab es bei der Razzia Hausdurchsuchungen in mindestens fünf Orten und Vernehmungen von Personen aus der Szene. Die rechtsradikale Web-Seite „Info 14“ schreibt vom Versuch, die Stimme „regimekritischer Schweden zu ersticken“. rw