Bertelsmann steigert Gewinn

GÜTERSLOH dpa ■ Trotz verhaltener Konjunktur bleibt Europas größter Medienkonzern Bertelsmann weiter auf Wachstumskurs. In den ersten neun Monaten 2004 ist der Konzernüberschuss vor Fremdanteilen von im Vorjahr 162 auf 641 Millionen Euro geklettert, teilte Bertelsmann gestern in Gütersloh mit. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg von 375 Millionen auf 812 Millionen Euro, der Umsatz um 1,9 Prozent auf 12 Milliarden Euro.

Für das Gesamtjahr erwartet Bertelsmann eine Bestätigung des Aufwärtstrends. Der Gewinnsprung ist allerdings zu großen Teilen einer Änderung bei den Bilanzierungsregelungen geschuldet. Bertelsmann nimmt nach einer Umstellung seit Jahresbeginn keine Firmenwertabschreibungen mehr vor. Diese hatten 2003 bis Ende September die Gewinnrechnung mit 470 Millionen Euro belastet.

„Im bisherigen Jahr verlief die Geschäftsentwicklung sehr erfreulich. Wir sind für das vierte Quartal zuversichtlich und erwarten für das Gesamtjahr 2004 trotz verhaltener konjunktureller Dynamik unverändert eine Verbesserung des operativen Ergebnisses und ein leichtes organisches Wachstum“, sagte Finanzvorstand Siegfried Luther.

Als Inhaber des weltgrößten Buchverlags Random House und Mitinhaber der weltweit zweitgrößten Plattenfirma Sony BMG gilt bei Bertelsmann des vierte Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft traditionell als entscheidend für die Gesamtentwicklung. Die zum 1. August realisierte Fusion der Bertelsmann Music Group mit der Musiksparte von Sony habe sich auf die Kennzahlen noch nicht ausgewirkt, hieß es. Bertelsmann hat nach eigenen Angaben zwischen Januar und Ende September 588 Millionen Euro investiert, fast genau die Summe des Vorjahreszeitraums von 590 Millionen Euro.