Sachsen vs. NRW

Das Land Nordrhein-Westfalen streitet seit über einem Jahr mit der Regierung des Freistaats Sachsen über die Genehmigung weiterer Castor-Transporte vom sächsischen Forschungsreaktor Rossendorf ins münsterländische Zwischenlager Ahaus.Juristisch hat das Land NRW keine Möglichkeit mehr, die Transporte zu verhindern: Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat im Oktober eine Klage der Landesregierung gegen die Transportgenehmigung des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) abgewiesen. Die dem grünen Bundesumweltminister Jürgen Trittin unterstellte Behörde wies vor drei Wochen auch einen letzten Widerspruch des Landes zurück.Umstritten ist auch die Form der Transporte: Die sächsische Staatsregierung und das Bundesumweltministerium will die Atommüllbehälter per LKW nach Ahaus bringen, NRW-Innenminister Fritz Behrens (SPD) bevorzugt einen Transport auf der Schiene. Auch ein Zeitplan steht noch nicht fest: Sachsen drängt auf einen schnellen Transport, NRW spielt auf Zeit. Morgen wollen Vertreter der beiden Bundesländer in einem so genannten „Koordinierungsgespräch“ den Ablauf beraten.