Warnung vor steigenden Mieten

BERLIN ap/dpa ■ Wegen der Finanzkrise rechnet der Deutsche Mieterbund (DMB) mit steigenden Mieten in Deutschland. Der Druck auf Investoren, höhere Renditen zu erzielen, habe zugenommen, sagte DMB-Direktor Lukas Siebenkotten am Donnerstag. „US-amerikanische Investoren werden angesichts der Renditeerwartungen auf die Tube drücken und rausholen, was rauszuholen ist.“ Vor allem US-Fonds hätten ihren Anlegern Renditen von bis zu 20 Prozent versprochen, normalerweise seien mit Immobilien in Deutschland fünf bis sechs Prozent zu erzielen, sagte Siebenkotten im Deutschlandradio Kultur. Der DMB-Direktor rechnet vor allem in bestimmten Großstädten mit höheren Mieten: „Beispielsweise in den Ballungszentren wie München, Hamburg, Rhein-Main-Gebiet, Köln, Düsseldorf dürfte das überhaupt kein Problem sein.“ In einigen ländlichen Gebieten, in denen die Mieter in andere Wohnungen ausweichen könnten, ließen sich Erhöhungen allerdings nicht so leicht durchsetzen. Unterdessen hat die Gewerkschaft Ver.di ihre Beteiligung an der Wohnungsgesellschaft Dawag verkauft. Neuer Eigentümer der Deutschen Angestellten-Wohnungsbau-Aktiengesellschaft (DAWAG) mit 6.000 Wohnungen ist die Meravis GmbH, deren Gesellschafter der Sozialverband Deutschland ist. Verbandspräsident Adolf Bauer sagte laut Meravis-Mitteilung: „Der Kauf ist ein Signal, dass der Wohnungsmarkt nicht den ‚Heuschrecken‘ überlassen bleibt, die auf kurzfristige Rendite setzen.“