Baader soll Kind im Gefängnis gezeugt haben

RAF-Terrorist soll in Stammheim mehrmals Sex mit seiner Anwältin gehabt haben, berichtet ein Vollzugsbeamter

BERLIN taz ■ Der RAF-Terrorist Andreas Baader soll im Hochsicherheitsgefängnis Stammheim ein Kind gezeugt haben. Baader habe um die Jahreswende 1976/77 vermutlich mehrmals Sex mit seiner Anwältin gehabt, berichtete der damalige Justizvollzugsbeamte Horst Bubeck der taz.

Bubeck sagte, seine Kollegen hätten ihn wiederholt auf Geräusche aus der Besucherzelle aufmerksam gemacht, „die nicht unbedingt auf ein Gespräch zwischen Mandant und Verteidigerin schließen ließen“. Außerdem sei die Frau mit gerötetem Gesicht und zersausten Haaren aus der „Sprechzelle“ gekommen. Bubeck sah damals jedoch keine Notwendigkeit zum Eingreifen. Der heute 70-Jährige war von 1974 bis 1977 für die Bewachung der RAF-Häftlinge zuständig. Im Januar 1977 habe es dann ein Zerwürfnis zwischen Baader und der Anwältin gegeben. Bubeck vermutet, dass die Frau damals Baader von ihrer Schwangerschaft erzählt hat.

Den Namen der Baader-Geliebten will er auf keinen Fall preisgeben. Da die Rechtsanwältin nach dem Streit mit Baader noch andere Mandanten in Stammheim betreute, erfuhren die Beamten von ihrer Schwangerschaft. Das Kind sei im Herbst 1977, wenige Wochen vor Baaders Tod, zur Welt gekommen. „Ich bin mir fast sicher, dass das Kind von ihm stammte“, sagte Bubeck.

ANDREAS SPANNBAUER

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