Raúl Castro turtelt mit US-Kongressmitgliedern

US-Delegation spricht mit Kubas Regierung. Auch Fidel Castro für Rückkehr Kubas in die amerikanische Völkerfamilie

HAVANNA rtr/taz ■ Der kubanische Präsident Raúl Castro ist erstmals seit seinem Amtsantritt mit Vertretern des US-Kongresses zusammengekommen. Politische Beobachter werteten das Treffen am Montag als erstes Zeichen für Tauwetter in den eisigen Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Über den Inhalt der Gespräche wurde zunächst nichts bekannt. Die Abgeordneten waren in der vergangenen Woche nach Kuba gereist, um nach Wegen zu suchen, wie das belastete Verhältnis der Länder normalisiert werden kann. Castro sei keine Botschaft von US-Präsident Barack Obama überbracht worden, sagten die Abgeordneten. Sie seien gekommen, um „zu reden und zuzuhören“. Delegationsleiterin Barbara Lee beurteilte Castro als ernsthaften Gesprächspartner.

Der schwer kranke Ex-Staatschef Fidel Castro äußerte sich lobend über einen vor sechs Wochen veröffentlichten Kongressbericht, der Lockerungen im Embargo empfiehlt, klagte aber, dass Kuba zum Amerikagipfel, der nächste Woche in Trinidad stattfindet, nicht eingeladen sei. Er sieht sich in seiner Forderung auf Rückkehr in die amerikanische Staatengemeinschaft von den meisten Regierungen des Subkontinents unterstützt.

RLD