Man kommt sich näher

USA und Russland vereinbaren Abrüstungsgespräche. Medwedjew stellt US-Dollar als Leitwährung infrage

LONDON dpa ■ Neuanfang in den russisch-amerikanischen Beziehungen: US-Präsident Barack Obama und sein russischer Amtskollege Dmitri Medwedjew haben neue Verhandlungen über eine atomare Abrüstung vereinbart. Ziel sei die deutliche „Reduzierung und Begrenzung von strategischen Offensivwaffen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Die beiden Regierungschefs hatten sich am Mittwoch vor dem Beginn des G-20-Finanzgipfels in London getroffen.

Der Ende des Jahres auslaufende Vertrag zur Reduzierung strategischer Atomwaffen (START) habe „seinen Zweck vollständig erfüllt“, betonten Obama und Medwedjew. Nun soll ein „neuer Rekord bei der Verringerung der strategischen Offensivwaffen“ angestrebt werden. Das neue Abkommen soll bis Dezember vorliegen. Es werde die Sicherheit für beide Länder erhöhen, hieß es in der Erklärung.

Gleichzeitig forderten beide Präsidenten den Iran auf, einer Überprüfung seines umstrittenen Atomprogramms durch die Atomenergiebehörde IAEA zuzustimmen. Teheran müsse belegen, dass das Atomprogramm „ausschließlich friedlicher Natur“ sei, erklärten sie.

Medwedjew stellte zudem den US-Dollar als globale Leitwährung infrage. „Wir sollten gemeinsam darüber nachdenken, ob es angebracht wäre, eine supranationale, weltweite Reservewährung einzuführen, womöglich unter der Schirmherrschaft des Internationalen Währungsfonds.“ Zuvor hatte auch China eine solche „Super-Währung“ vorgeschlagen.

Weitere Gespräche werden im Sommer stattfinden. US-Präsident Obama nahm eine Einladung seines Amtskollegen für Juli nach Russland an.