grönemeyer für afrika
: Kein Mitleid mehr, bitte!

Mit der Aktion „Gemeinsam für Afrika“ versucht Herbert Grönemeyer, das Bild vom Hungerkontinent zu verändern

Herbert Grönemeyer ist kein oberflächlicher Mensch. Eine sorgfältige Planung ging der Hilfsaktion „Gemeinsam für Afrika“ voraus, die der Musiker am Mittwoch lancierte und die nächste Woche ihren Höhepunkt erreicht. Grönemeyer bereiste eine geschundene Weltregion: Ruanda, Burundi, Kongo. Und nach dem Besuch im Elend zwischen fruchtbaren Hügeln nannte er die Afrikaner „aufrecht, stolz und überlebensmutig“.

Nichts also mehr mit Hungerbäuchen und weinenden Kindern. Diese Hilfsaktion – zu der sich 26 Hilfswerke in Deutschland zusammentun – stellt ein neues, handlungsfähiges Afrika in den Mittelpunkt. Auf der Webseite www.gemeinsam-fuer-afrika.de ist es zu bewundern: Ganz links guckt ein trauriges Kind mit großen Augen, in der Mitte stehen zwei Schulkinder im Busch vor einer Schultafel, und am Ende der Bildreihe ganz rechts blicken alle drei Kinder lächelnd und heiter. Die Botschaft: Spende, Deutscher, und mit deinem Geld wandert Afrika von ganz links nach ganz rechts, von Resignation nach Zuversicht.

Aber es gibt genug deutsche Jammerlappen, die schon wissen: Keinem Volk der Welt geht es so schlecht wie uns; wieso also Geld nach Afrika – bringt doch eh nichts. Das Spiegelbildargument der Linken: Lasst die Afrikaner alle einwandern, damit sie unsere Rentenkassen füllen. Lauter Gründe, selbst nichts zu tun. Wie will Grönemeyer dagegen ansingen? DOMINIC JOHNSON