ausstellung
: Laotische Kämpfer ohne Hoffnung

Aus den Reihen der Hmong, einer ethnischen Minderheit, die vor etwa 150 Jahren nach Laos einwanderte, rekrutierte die CIA in den 60er Jahren eine eigene Truppe für den Krieg gegen Vietnam. 40.000 Hmongs kämpften so gegen den Vietcong und dessen Verbündete, die Pathet Lao. Dschungelkämpfer sind die wenigsten Hmongs geblieben, als die USA 1975 ihren Rückzug aus Indochina antraten und ihre Verbündeten sich selbst überließen. Nur 200 Offiziere und ihre Familien durften mit ausfliegen. Die weniger Begünstigten flohen aus der zerbombten und napalmverwüsteten Region nach Thailand, von dort gelangten die meisten dann doch in die USA, wo heute etwa 200.000 Hmongs leben. Nur eine Minderheit blieb zurück, etwa 15.000 Menschen.

Ihnen gilt die Ausstellung, die der Fotograf Philip Blenkinsop in der Kölner Fotogalerie „laif“ zeigt, einer Galerie, die sich seit ihrer Gründung der Fotoberichterstattung aus der so genannten Dritten Welt widmet.

Es sind erschütternde Fotos, die in dem alten Kellergewölbe zu sehen sind. Diese Kämpfer sind versehrt, zusammengeschossen und wieder zusammengeflickt, sie wirken erschöpft und ohne jede Hoffnung. Es sind Zurückgebliebene eines Krieges, der nun seit 30 Jahren offiziell beendet ist. Meist sind es schon die Nachfahren derer, die in diesem Krieg gekämpft haben, die heute immer noch als versprengte Grüppchen gegen die laotische Armee kämpfen.

Für die laotische Regierung, sicher auch für die Mehrheit der laotischen Bevölkerung, standen sie im Vietnam-Krieg auf der falschen Seite: der der USA, der Eindringlinge, der modernen Kolonialisten, die Land und Menschen gnadenlos vernichtet haben, um ihrer imperialistischen Interessen willen.

Über ihre Kriegsverbrechen haben die USA bis heute keine Rechenschaft abgelegt, geschweige denn an Laos Wiederaufbauhilfe gezahlt. Vielleicht ist dies ein Grund für die Gnadenlosigkeit, mit der die laotische Armee die letzten versprengten Haufen ihrer damaligen Gegner verfolgt. Dass auch ihnen das Recht auf Gnade zusteht, zeigen die Fotos. Albrecht Kieser

Philip Blenkinsop: „Die Hmong“, Fotogalerie „laif“, Merowinger Str. 5-7. bis 17.10., Mi-So 15-19 Uhr