„Man“ weiß über Mann Bescheid

betr.: „Unfreiwilliges Väterexperiment“, taz vom 18. 3. 09

Ich bekenne: Ich bin einer der geschiedenen Väter, die im April die Hälfte des Kinderbonus in Anspruch nehmen. Also einer derjenigen, die sich schamlos und schnöde selbst bereichern, indem sie das Kindergeschenk „einfach einsacken“, so taz-Autorin Barbara Dribbusch, und damit „kaputtmachen“ (von der Leyen). Einer derjenigen, über dessen Motiv „man“ gut Bescheid weiß: Rache an der Ex. Geht’s noch? Selten derart Unreflektiertes in der taz gelesen: Nur was auf das Konto der alleinerziehenden Mütter fließt, kommt den Kindern zugute. Die Unterhaltszahler machen sich mit dem Fuffi bloß einen netten Abend. Oder wie?

Ich zahle Unterhalt für vier Kinder im Alter von 7 bis 18 Jahren und zusätzlich Betreuungsunterhalt. Die drei jüngeren Kinder verbringen jedes zweite Wochenende, einen Nachmittag in der Woche und jeweils die Hälfte aller Schulferien bei mir. Also nach Tagen insgesamt etwa ein Drittel des Jahres. „Umgang“ nennt man das, dessen Kosten der Umgangsberechtigte und mittlerweile auch -pflichtige zusätzlich und kein bisschen subventioniert zu tragen hat. Und wenn ich etwa in den Sommerferien meine Kinder drei Wochen am Stück betreue und versorge, fließen selbstverständlich Kindes- und Betreuungsunterhalt weiter in den Haushalt der Mutter. Die Ausnahme? Ach was! DIETMAR STAMMLER, Gollhofen