Die Toleranz der kleinen Stadt

betr.: „Das Grauen in der kleinen Stadt“, taz vom 18. 3. 09

Das Essay über Kleinstädte im Zusammenhang mit Amokläufen von Philipp Gessler ist eine Frechheit. Ich weiß nicht, ob Herr Gessler selber aus einer Mittelstadt kommt und schlechte Erfahrungen gemacht hat oder immer in einer Großstadt gelebt hat und sich seine Antihaltung gegen kleinere Städte zusammengereimt hat.

Ich möchte einen kleinen Aspekt herausgreifen. Der Autor schreibt, dass in der Spießigkeit keine Ausbildung der Kreativität möglich ist. Ich denke, dass gerade Städte in der Nähe von Wald und Wiesen zu Kreativität motivieren, da man als Kind ungestört die ganze Zeit draußen sein und seinen Spieltrieb ausleben kann. Man kann auch sagen, dass man in der Großstadt nur Konsument von Freizeitangeboten ist und in kleineren Städten selbst kreativ sein muss, um Spaß zu haben. Des Weiteren kann es gerade in kleineren Städten möglich sein, Toleranz zu erleben, da man in seinem Freundes- und Bekanntenkreis alle möglichen Arten von Persönlichkeiten hat und nicht wie in Großstädten nur mit der Szene abhängt, in der sich vielleicht viel eher Vorurteile bilden und Abgrenzungsmuster entstehen. ROBIN HAEMISCH, Enger