Opel den Opelanern

Belegschaft strebt Sperrminorität zusammen mit Händlern an. Zugeständnisse sind möglich

RÜSSELSHEIM afp/ap ■ Im Kampf um das Überleben des angeschlagenen Autobauers Opel wollen sich auch die Mitarbeiter an dem Traditionsunternehmen beteiligen. Ziel sei es, zusammen mit den europäischen Opel-Händlern eine Sperrminorität von 25 Prozent zu erlangen, um künftig wichtige Unternehmensentscheidungen mit beeinflussen zu können, sagte Betriebsratschef Klaus Franz am Freitag.

Eine mögliche künftige Beteiligung der Belegschaft an Opel sei an eine Reihe von Bedingungen geknüpft, sagte Franz weiter. Von zentraler Bedeutung sei es, dass Opel weitgehend von seiner krisengeschüttelten US-Konzernmutter General Motors (GM) getrennt werde. Die Opel-Belegschaft sei auch zu einer Reihe von Zugeständnissen bereit, um ihrem Arbeitgeber aus der Krise zu helfen. So seien als Beitrag zur Rettung Opels Verhandlungen über die Höhe des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes denkbar, Verlängerungen der Arbeitszeit oder ein Verzicht auf Teile der von der Gewerkschaft IG Metall ausgehandelten Lohnerhöhungen aus dem Tarifvertrag 2009.

Die Betriebsversammlung der Opelaner in Rüsselheim sei „sehr emotional“ gewesen, sagte der Betriebsratschef. 9.000 Mitarbeiter hätten teilgenommen. Die Opel-Belegschaft sei „motiviert, für die eigene Zukunft einzutreten“. Sie begreife die derzeitige Krise „als Chance zur Herauslösung“ aus dem GM-Konzern.

Das Schicksal von Opel wird auch beim Deutschland-Besuch von US-Präsident Barack Obama zum Thema werden. Regierungssprecher Thomas Steg sagte am Freitag in Berlin, das Treffen am 3. April biete die Möglichkeit, sich „unmittelbar, auch im direkten Gespräch“ über Opel zu verständigen.