Spieleabend im Netz

betr.: „World of Bullshit“, taz vom 17. 3. 09

Ich begrüße es sehr, dass Sie in Ihren Artikeln darauf aufmerksam machen, über wie wenig Einblick und Hintergrundwissen diejenigen verfügen, die ihr vermeintlich fachliches Urteil in den Medien abgeben.

Ich würde gerne noch einmal die soziale menschliche Komponente betonen, die der Öffentlichkeit kaum bewusst gemacht wird. Bei Onlinerollenspielen kommunizieren die Spieler häufig nicht nur über den spielinternen Chat (schriftlich), sondern auch über Programme wie TeamSpeak (wie Telefonieren). Man kann sich das vorstellen wie einen Spieleabend, nur ohne sich körperlich gegenüberzusitzen. Es wird gescherzt, gestritten und an schwierigen Aufgaben gearbeitet. Durchaus eine Alternative zu dem üblichen Fernsehabend ab 20.15 Uhr. Trotzdem kann man sich mit den Phänomenen des Internet- und Computerzeitalters kritisch auseinandersetzen.

Aber eine wichtige Bitte an alle (!) Medien: Beziehen Sie doch bei Ihren Recherchen diejenigen mit ein, die diese Spiele kennen! Es soll da auch Spieler jenseits der 20 oder 30 Jahre geben, die erfolgreich einen Beruf ausüben und/oder ein zufriedenes Leben ohne Waffen und Suchtprobleme führen. SONJA MÜLLER, Bornheim