Drei Tage improvisierte Musik in Hamburg
: Es bleibt spannend

TonArt, der Verein zur Förderung improvisierter Musik, versteht sich mittlerweile schon seit 14 Jahren als kreativer Pool, um die Grenzbereiche von Kunst, Literatur, Tanz, Film und Musik auszuloten. Agierten die Künstler bisweilen eher in Insiderkreisen und erregten höchstens durch Projekte wie das Wort-Musik-Festival DELTA auf Kampnagel Aufmerksamkeit, suchen sie jetzt mit der Veranstaltung „Offene Ohren“ von Donnerstag bis Samstag beim Hamburger Publikum Gehör.

„Aus Trotz und weil die Förderungspolitik sich geändert hat, machen wir jetzt eine große Geschichte“, erklärt der Vorsitzende von TonArt, Michael E. Haase. Darum habe man auch andere Hamburger Musiker eingeladen, um die Gala der improvisierten Musik am Donnerstagabend im Forum der Hochschule für Musik und Theater unvergesslich zu machen. Dabei sind Überraschungen gewiss: „Man kann sich nicht zurücklehnen und sagen: Jetzt höre ich Bach, das kenn‘ ich schon“, beschreibt Haase die Situation, „es bleibt spannend.“ Einen Leitfaden wird der Conferencier Helmut Tschache, bis vergangenen Juni Musikreferent der Kulturbehörde, bieten und das abwechslungsreiche Programm, neben TonArt unter anderem Real Time & 2kb, Tentacle Tubes und das Weltmusik Institut spacious, auch für ungeübte Zuhörer verständlich machen.

Fragen, die dabei unbeantwortet bleiben, können am Freitagnachmittag ab 15 Uhr in der Musikhochschule bei Lectures and Discussions mit Ulrich Schmidt, Peter N. Wilson und Christopher Dell geklärt werden. Oder man probiert es einfach selbst im Workshop am Samstagnachmittag: „Das ist eine Demokratisierung von Musik“, meint Haase und macht auch Nichtmusikern Mut, teilzunehmen. Am Samstagabend dann der Abschluss im Atelier 20A: die Performance „Improvisation und Kochen“ führt zurück zu den Banalitäten des Alltags und verdeutlicht gleichzeitig das Prinzip der vergangenen Tage. Alles ist möglich – aber es soll schmecken. ISABEL GASZNER

Workshopanmeldung unter ☎ 390 24 46 und Infos zu „Offene Ohren“ im Internet unter www.tonart-hamburg.de