Erbärmlicher „Lösungsvorschlag“

betr.: „Reise zu den Feinden“, taz vom 10. 3. 09

Was für ein erbärmlicher und anmaßender „Lösungsvorschlag“, Herr Bittermann. Sollen sich die Palästinenser doch endlich abfinden damit, dass Staatsgründungen mit Gewalt und Vertreibung einhergehen und das nun mal auch auf ihrem Territorium geschehen ist (damit wir unsere Ruhe haben). Wäre dann alles gut? Könnten die Palästinenser dann als Minderheit dritter Klasse „in aller Ruhe“ ihre Häuser bauen, Geschäfte führen, frei reisen, studieren, Olivenhaine bewirtschaften, Brunnen anlegen etc.?

Wir alle wissen, dass es genau so nicht ist. Ganz im Gegenteil: Häuser werden zerstört, Baugenehmigungen nicht erteilt, Olivenhaine werden abgeholzt, ständig wird mehr Land konfisziert, Mauern werden gebaut, Straßensperren errichtet. Alles ist darauf angelegt, die einheimische Bevölkerung zu verdrängen und sie ihrer Rechte zu berauben. Zu Recht wird sie sich auch weiterhin mit allen Mitteln dagegen wehren, denn gehen nicht Staatsgründungen natürlicherweise mit Gewalt einher? MANUELA KUNKEL, Stuttgart