Millionen für die Messe
: Die Konkurrenz schläft nicht

Schaufenster Messe: Wenn die Gänge auf der Cebit leer sind, drohen in Silicon Valley und in Dotcom-Firmen weltweit Entlassungen. Nicht umsonst gelten Messen als Konjunkturbarometer. Dass die soeben beendete Cebit und die Industriegüterschau Hannover Messe im April weniger Aussteller und Besucher anziehen als in den vergangenen Jahren, ist ein Warnsignal. Dennoch sollte die Schrumpfkur für die Besitzer des riesigen Messegeländes in Hannover kein Anlass sein, die 1947 gegründete Messe AG weiter kurz zu halten: Land und Stadt müssen weiter in ihren Marktplatz investieren, um global vertreten zu sein.

KOMMENTAR VON KAI SCHÖNEBERG

Die Krise ist da, Vorstandschefs von Intel oder Amazon sind trotzdem zur Cebit nach Hannover gekommen. Gesamtgesellschaftlich braucht der Exportweltmeister Deutschland einen Messeplatz wie diesen.

Fraglich allerdings, ob in den gegenwärtigen Ausmaßen. Was nutzen Hallen, die zur Hälfte verhangen sind, damit sich kein Messebesucher darin verliert? Also: Die Messe sollte gesundschrumpfen. Gleichzeitig muss sie weiter investieren, um attraktiv für Aussteller und Besucher zu bleiben. Denn: Andere Messeplätze, vor allem im Süden der Republik, schlafen nicht. Andererseits: Einem Hartz IV-Empfänger mit 347 Euro pro Monat wird diese 250 Millionen-Euro-Diskussion niemand erklären können.