Blockade im Hafen

Als „Standort der Möglichkeiten“ bezeichnen Stadtplaner und Wirtschaftsförderer das fast 300 Hektar große Gebiet der Bremer Überseestadt. Und damit ist das Problem dieses riesigen Gebietes auch schon benannt, das derzeit eher ein Standort der Unmöglichkeiten ist: Es beherbergt nach wie vor viele, über das ganzen Gelände verstreute Betriebe, die zum Teil lautstark ihrer Arbeit nachgehen. Und es soll zugleich in naher Zukunft zu einem urbanen Stadtteil werden, in dem Menschen nicht bloß arbeiten, sondern auch wohnen. Vor einer solchen Vision schrecken viele der dort ansässigen kleinen und großen Betriebe zurück. Juristisch könnte es für den künftigen, lärmempfindlichen Bewohner der Überseestadt nämlich ein Leichtes sein, das produzierende Gewerbe durch einklagbare Grenzwerte in die Knie zu zwingen. Die Politik agiert unentschieden. Einerseits hat sie allen Unternehmen „Bestandsschutz“ garantiert. Keiner darf sie vertreiben. Andererseits sind die urbanen Pläne, die die Überseestadt-GmbH verfolgt und die in Plänen und Modellen bereits handfesten Ausdruck gefunden haben, ein Verunsicherungsfaktor für die Unternehmer. hey / Grafik: Stefan Bargstedt