Keine Aussage von Rumsfeld

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld muss nicht im bevorstehenden Prozess gegen US-Soldaten wegen Misshandlung von Kriegsgefangenen im irakischen Gefängnis Abu Ghraib aussagen. Militärrichter James Pohl wies bei einer Anhörung in der US-Kaserne Taylor Barracks in Mannheim gestern die Forderungen des Verteidigers eines der vier beschuldigten US-Soldaten zurück. „Ich vermag keine Verbindung zwischen dieser Gruppe und den Verantwortlichen in Washington zu sehen“, sagte der Richter. Die Verteidiger hätten die Behauptung nicht ausreichend untermauert. „Er wusste, was passieren würde, und er hat es befohlen“, hatte Paul Bergrin, der Anwalt des beschuldigten Sergeanten Javal Davis, zuvor mit Blick auf Rumsfeld gesagt. Die Verteidiger der Soldaten hatten erklärt, ihre Mandanten hätten am unteren Ende einer Befehlskette gestanden. Die Militärführung habe die Folterungen angeordnet, um die Gefangenen für Verhöre gefügig zu machen. Die in Abu Ghraib eingesetzten Soldaten sollen ihre Gefangenen sexuell erniedrigt und geschlagen haben. Bei der Anhörung geht es darum, ob und unter welchen Umständen ein Hauptverfahren eingeleitet wird. RTR