Stadtarchiv eingestürzt

Zwei Menschen vermisst, nachdem Kölns Stadtarchiv in sich zusammengefallen ist. Die Ursache ist noch unklar

KÖLN ap/dpa ■ In der Kölner Innenstadt ist das Gebäude des Historischen Stadtarchivs gestern komplett eingestürzt. Alle Bediensteten und Nutzer konnten das Haus nach kurz vor der Katastrophe verlassen, nach Warnrufen durch Handwerker, die an der Fassade des Hauses Reparaturarbeiten vorgenommen hatten. Dies sagte Feuerwehrsprecher Daniel Leupold am Nachmittag. Allerdings wird noch ein Ehepaar vermisst, das in einem der beiden angrenzenden Gebäude wohnt, die bei dem Ereignis ebenfalls schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Ob weitere Häuser in der Nachbarschaft rund um das Stadtarchiv einsturzgefährdet sind, war zunächst unklar. Polizeisprecher Wolfgang Baldes sagte: „Am Unglückshaus sieht es aus wie nach einem Erdbeben.“ Die Trümmer bedeckten nach seinen Worten eine Strecke von 50 bis 70 Metern. Das Gebäude des Stadtarchivs stürzte nach Angaben des Sprechers auf eine Straße, auf der sich eine U-Bahn-Baustelle befand. Die Decke der U-Bahn-Baustelle sei eingebrochen. Dennoch rechne man in der Baustelle nicht mit Verschütten oder Toten. Unklar war zunächst, ob der Einsturz im Zusammenhang mit den Bauarbeiten stand. Die Sprecherin der Nord-Süd-Stadtbahn Gudrun Meyer sagte n-tv: „Mir sind keine Arbeiten bekannt, die das momentan hätten verursachen können.“

Die Feuerwehr und die Polizei waren mit starken Kräften vor Ort. Das Gelände rund um den Kölner Waidmarkt wurde weiträumig abgesperrt. Das Historische Archiv der Stadt Köln war nach eigenen Angaben das größte kommunale Archiv nördlich der Alpen. Wie viel Personen sich darin zum Unglückszeitpunkt befanden, war zunächst unklar.