Zum Gedenken an John Lennon und Yoko Ono: ein bed-in mit „Beatles“-Filmen im Metropolis
: Die Botschaft der Laken

Angesichts der allgegenwärtigen Bilder von den Anti-Hartz-Demonstrationen schwer vorstellbar, doch öffentlicher Protest hat wohl tatsächlich mal Spaß gemacht, Ende der 60er. Bei Sit-, Walk- und Love-Ins wurde im Namen des Friedens auf bürgerliche Moral- und Ordnungsvorstellungen gepfiffen und gleichzeitig die eigene Jugend gefeiert.

Die wohl bequemste Form des zivilen Ungehorsams entstand aber nicht auf der Straße, sondern in einer Suite des Amsterdamer Hilton-Hotels. Frisch vermählt nutzten John Lennon und Yoko Ono 1969 die mediale Aufmerksamkeit für ihr Privatleben und verließen einfach zwei Wochen lang nicht ihr Bett. Die beiden empfingen Funk-und Fernsehreporter, sprachen über Frieden und Liebe und John machte ein wenig Musik. Das „Bed-In for Peace“ war geboren.

Um das 35-jährige Jubiläum dieser legendären Lakenlümmel-Aktion für den Frieden angemessen zu begehen, hat die Tänzerin Carla Riveiros für diesen Samstag ein umfangreiches Programm ganz im Zeichen von Peace & Love zusammengestellt. Bereits ab 14 Uhr sollen mit einem Peace & Love-Walk interessierte Friedensbewegte aufgelesen werden. Die Strecke dürfte auch für kurzatmige Alt-68er zu meistern sein: Es geht vom Dammtorbahnhof zum Metropolis-Kino.

Dort angekommen, werden Riveiros und ihr Partner Starlight-Steve als Yoko Ohne und John Lenden im Innenhof ihr Bettlager aufschlagen. Zum Friedensappell in der Horizontalen werden sich HamburgerKünstlerkollegen wie Bernd Begemann in die Kissen begeben und mit Lesungen und Musik ihr Scherflein zu einer friedlicheren Welt beitragen. Nach alter Hippietradition wir der Abend dann, eingeleitet von einem Auftritt der niederländische Band „Shpritz“ in ein Love-In übergehen. Es werden Beatlesfilme gezeigt und der Hof wird bis spät in die Nacht mit „Lovely Music“ aus den 60ern und 70ern beschallt.

Michael Unterberg

Samstag, 14 Uhr, Treffpunkt: Theodor Heuß-Platz