Gesundheit bleibt ungerecht verteilt

BERLIN taz ■ Die Hilfsorganisation medico international hat gestern an die Staatengemeinschaft appelliert, zum „Prinzip der gesellschaftlichen Verantwortung für die Gesundheit aller Menschen zurückzukehren“. Dies hatte vor genau 25 Jahren die UN-Gesundheitskonferenz von Alma Ata beschlossen. „Eine kosteneffektive Gesundheitsförderung für alle“ sei möglich, hieß es damals in einer Erklärung von 134 Staaten. Deren Regierungen verpflichteten sich, allen Menschen bis zum Jahr 2000 den bestmöglichen Zugang zur Gesundheitsversorgung zu sichern. „Davon sind wir heute weiter entfernt denn je“, kritisierte medico gestern. Jährlich würden 14,4 Millionen Menschen an heilbaren Krankheiten sterben, ein Drittel der Weltbevölkerung habe immer noch keinen Zugang zu den wichtigsten Medikamenten. Der von medico präsentierte südafrikanische Gesundheitsexperte David Sanders kritisierte, dass die von vielen Staaten verfolgte Privatisierung des Gesundheitswesens und die Individualisierung der Vorsorge ärmere Menschen ausgrenze. LM