Hinrichtung in Indien

NEU DELHI dpa ■ Erstmals seit vier Jahren ist in Indien wieder ein Mensch hingerichtet worden. Dhananjay Chatterjee wurde am Samstag, seinem 41. Geburtstag, in der ostindischen Stadt Kalkutta gehängt. Er war bereits 1991 wegen Vergewaltigung und Mordes an einem 14-jährigen Mädchen zum Tode verurteilt worden. Die Vollstreckung war aber vergessen worden. Chatterjee war der Wachmann des Gebäudes, in dem die Familie des Opfers wohnte. Er beteuerte bis zuletzt seine Unschuld. Vor dem Gefängnis, aber auch in Neu Delhi und Kalkutta demonstrierten Gegner der Todesstrafe gegen die Hinrichtung. Als letzte Instanz hatte am vergangenen Donnerstag das indische Verfassungsgericht ein Gesuch zurückgewiesen, die Hinrichtung Chatterjees auszusetzen. Nach einer früheren Entscheidung des Verfassungsgerichts darf die Todesstrafe nur in absoluten Ausnahmefällen vollstreckt werden. Anfang August hatte der indische Präsident A. P. J. Abdul Kalam zum zweiten Mal ein Gnadengesuch Chatterjees zurückgewiesen.