Abgeschobener 5 Tage im Knast?

Der am Wochenende abgeschobene Kongolese Raphael Batoba befand sich möglicherweise bis gestern Nachmittag im Gefängnis der kongolesischen Geheimpolizei ANR. Diesen Verdacht legen Recherchen des Senders Radio Berlin Brandenburg (RBB) nahe. Danach wurde der 37-jährige abgelehnte Asylbewerber gleich nach seiner Ankunft in ein Spezialgefängnis im Zentrum Kinshasas gebracht. Die Inhaftierung wurde am Nachmittag von der kongolesischen Geheimpolizei gegenüber einem Anwalt in Kinshasa bestätigt. Demnach wurde Batoba gestern am Nachmittag aus der Haft entlassen. Grund der Inhaftierung sei ein regierungskritisches Dokument in seinem Gepäck gewesen. Die Leitung des Geheimdienstgefängnisses habe dies bestätigt, körperliche Misshandlungen aber bestritten, so der Anwalt des Berliner Afrika-Centers. Diese Informationen decken sich mit Recherchen der Menschenrechtsorganisation La Voix des Sans Voix. Nach Angaben eines Ermittlers von La Voix des Sans Voix meldete sich Raphael Batoba gestern spätnachmittags im Büro der Menschenrechtsorganisation in sehr schlechter körperlicher Verfassung. Was sich direkt nach seiner Freilassung durch die Einwanderungsbehörde abgespielt hat, sei unbekannt, so der Ermittler. Was wirklich mit Batoba geschah und wo er sich im Moment befindet, ist weiter unklar. HKL