US-Regierung sucht Unterstützung im Irak

Bush will im UN-Sicherheitsrat neue Resolution zu Irak einbringen. Besetzung wird zu großer Belastung

BERLIN taz ■ US-Präsident George W. Bush hat Außenminister Colin Powell autorisiert, in den UN-Sicherheitsrat einen neuen Resolutionsentwurf einzubringen, mit dem weitere Regierungen dazu bewegt werden sollen, Soldaten in den Irak zu entsenden. Bush scheint aber darauf zu bestehen, das Oberkommando über alle im Irak stationierten Besatzungstruppen bei den USA zu belassen. Wie gestern aus amerikanischen Regierungskreisen verlautete, telefonierte Powell mit seinen Kollegen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien, Joschka Fischer, Dominique de Villepin und Jack Straw. Außerdem sprach Powell mit UN-Generalsekretär Kofi Annan. Laut Auskunft von Diplomaten soll der Entwurf dem Sicherheitsrat vorgelegt werden, bevor Bush in drei Wochen vor der Vollversammlung spricht.

Das Congressional Budget Office, eine beratende Behörde des US-Kongresses, prognostizierte gestern, dass die US-Streitkräfte unter den derzeitigen Bedingungen im nächsten Frühjahr nicht mehr in der Lage sein werden, in gleicher Stärke im Irak präsent zu sein. Wegen der notwendigen Auswechslung der US-Einheiten müssten die Truppen möglicherweise auf eine Stärke von bis zu 38.000 Soldaten reduziert werden. Dabei geht der Report davon aus, dass die USA jederzeit in der Lage sein sollen, in zwei Regionen zeitgleich Krieg zu führen. Der Einsatz der US-Streitkräfte in Irak kostet derzeit etwa 3,9 Milliarden Dollar pro Monat. EC

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