Kurzarbeit bei VW

Ab heute stehen die Bänder in Wolfsburg für fünf Tage still. Auch die Audi-Fertigung in Ungarn wird ausgesetzt

WOLFSBURG dpa ■ Bei Europas größtem Autobauer Volkswagen gibt es erstmals seit 25 Jahren wieder in mehreren Werken Kurzarbeit. Von heute an bleiben die Bänder vor allem im Fahrzeugbau für fünf Tage stehen. Betroffen sind rund zwei Drittel der 92.000 Beschäftigten in den deutschen Werken. Die Sparte Forschung und Entwicklung sowie Teile der Komponentenfertigung bleiben von der Regelung unberührt. Nach der Kurzarbeitsphase wird die Arbeit mit der Nachtschicht am 1. März wieder aufgenommen.

Auch andere Autobauer wie BMW und Daimler greifen zu Kurzarbeit, um angesichts der dramatischen Absatzkrise vor allem in den wichtigen Märkten USA, Westeuropa und Japan gegen Überkapazitäten zu kämpfen. Viele Zulieferer haben ebenfalls ihre Produktion gedrosselt und schicken die Belegschaften in Kurzarbeit.

Das Audi-Werk im ungarischen Györ führt an diesem Montag ebenfalls Kurzarbeit ein. Die Fahrzeug- und Motorenfertigung werde „im Einklang mit den Standorten der deutschen Konzernmutter bis zum 28. Februar stillgelegt“, so Sprecher der VW-Tochter Audi Hungaria.

Volkswagen rechnet für 2009 angesichts der trüben Branchenaussichten früheren Aussagen zufolge mit einem konzernweiten Absatzeinbruch um zehn Prozent. Ein Sprecher sagte, die Kurzarbeit betreffe vor allem die Fahrzeuge produzierenden Werke, also das Stammwerk Wolfsburg, die Fabriken in Emden, Hannover, Zwickau und Dresden. Keine Angaben gab es darüber, wie stark die Autoproduktion sinken soll. Gefragt sind derzeit wegen der Abwrackprämie vor allem Kleinwagen wie etwa Fox und Polo, die jedoch nicht in Deutschland gebaut werden.

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