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Entlassen ins All: Der Space Park schasst Mitarbeiter und guckt wie das Kaninchen auf die Schlange auf die Bank-Entscheidung. Grüne: Space Park muss in der Realität landen

Bremen dpa/taz ■ Besuchermagnat und Jobmaschine: Mit dem Space Park haben sich in Bremen die allergrößten Hoffnungen verbunden. Seit gestern nun ist klar, dass erste Entlassungen nötig sind, um den schlingernden Planeten in Gröpelingen halbwegs auf der Umlaufbahn zu halten. Das unter Finanzproblemen und fehlenden BesucherInnen leidende Space Center entlässt zu Ende August 66 seiner 368 Mitarbeiter. „Das hat nichts mit der aktuellen Situation zu tun“, beteuert Center-Manager Wolfgang Wilke. In den letzten zehn Tagen seien bei den „Apollo-Tagen“ anlässlich der ersten Mondlandung insgesamt 25.000 Besucher gekommen. Das sind aber trotz des Zusatz-Events pro Tag 1.500 Besucher weniger als erwartet. 4.000 Besucher sollten täglich im Space Center landen, damit sich das Vergnügen rechnet.

Zu den Besucherzahlen insgesamt verweigerte Wilke weiterhin jegliche Angaben. Ein Teil der Entlassungen sei im Hinblick auf die zum Ferienende abnehmende Touristenfrequenz erfolgt. Wilke hofft, dass ein in Auftrag gegebenes Gutachten zu den Perspektiven des Space Centers Ende August vorliegt. Hintergrund ist, dass sich der Hauptinvestor, die Dresdner Bank, aus dem Projekt verabschieden will.

Klaus Möhle, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen, fordert mit Blick auf die aktuellen Zahlen ein realistisches Gutachten: „Die öffentlichen Subventionen wurden mit gigantischen Besucherprognosen begründet. Jetzt ist die Rede von einem Saisonbetrieb“. Er erwarte, dass in dem für August angekündigten Gutachten endlich Klartext geredet wird. „Es hilft niemandem, wenn erneut das Blaue vom Himmel runterphantasiert wird.“ Beim Space Center sei die Landung auf dem Boden der Realität überfällig. hey