Staatliche PR für die Radstation

Weil die Radstation von BOC nicht genug Akzeptanz findet, kommt jetzt eine von der Brepark finanzierte Werbe-Offensive mit Kaffee und zwei Stunden umsonst

Bremen taz ■ Die neue Radstation am Bremer Hauptbahnhof, die der Fahrrad-Discouter „BOC“ privat betreibt, hat Akzeptanzprobleme. Nur 110 Räder werden im Durchschnitt täglich dort abgegeben. Für 1.500 wäre Platz. Um profitablel zu arbeiten, muss die Auslastung dringend erhöht werden. Auch die Stadt hat ein Interesse daran. Sie finanziert daher für die Fahrradstation die fällige Werbekampagne. Peter Rienecker, Geschäftsführer der kommunalen „Brepark“, will etwa 10.000 Euro ausgeben.

Wer demnächst sein Rad irgendwo in Bahnhofsnähe frei abstellt, soll auf seinem Sattel einen Aufkleber finden – mit dem Bild eines Klecks’ Taubendreck. Zieht man ihn ab, findet man einen Hinweis auf die garantiert taubenlose Radstation.

Morgens soll es zudem kostenlos Kaffee geben – auch für Menschen, die ihr Rad nicht bei der Station abgeben wollen. Die ersten zwei Stunden sind gebührenfrei – wer nur mal eben eine Fahrkarte lösen muss, kann sein Rad kostenfrei in der BOC-Radstation abstellen – erst dann fallen die Gebühren (70 Cent für ein Tages-Ticket) an. Für Helme und andere Kleinigkeiten sollen Schließfächer zur Verfügung gestellt werden. Und schließlich werden die häufig kritisierten Öffnungszeiten abends um eine Stunde verlängert. Mit diesen Maßnahmen wollen die Betreiber der Radstation nach der mageren 100-Tage-Bilanz mehr Kunden gewinnen. tb