„Baustein Afghanistan“

Kanzler Schröder: Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr ist Deutschlands Beitrag zum Kampf gegen den Terrorismus

BERLIN dpa/ap ■ Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sieht den Bundeswehreinsatz in Afghanistan als einen zentralen Baustein deutscher Friedens- und Sicherheitspolitik. Dieser Einsatz „ist unser ganz spezifischer Beitrag zum Kampf gegen den internationalen Terrorismus, sowohl materiell wie auch militärisch“, sagte Schröder in einem Interview des Fernsehens der Deutschen Welle. Die Entscheidung über die Ausweitung des deutschen Engagements auf Kundus in Nordafghanistan falle „sicher in den nächsten Tagen beziehungsweise Wochen“.

Verteidigungsminister Peter Struck sagte gestern, das Erkundungsteam der Bundeswehr für Kundus kehre an diesem Wochenende nach Berlin zurück. Ergebnisse gebe es noch nicht. Er warte auf den Bericht des Teams, das am Dienstag nach Kundus gereist war. Es soll die Stadt auf ihre Tauglichkeit als Standort für ein so genanntes deutsches Wiederaufbauteam aus Soldaten und zivilen Helfern prüfen. Laut Schröder hat die Bundeswehr neben den Soldaten in der internationalen Kabul-Schutztruppe Isaf immer noch Spezialkräfte in Afghanistan. Der deutsche Einsatz erschöpfe sich aber nicht in militärischem Einsatz.

Außenminister Joschka Fischer (Grüne) wies gestern Kritik des CDU-Europapolitikers Elmar Brook gegen eine Ausweitung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan zurück. Brook hatte der Bundesregierung vorgeworfen, sie spiele dabei mit dem Leben der Soldaten. Fischer bezeichnete die Vorwürfe als „bodenlos“. Sie stellten alles „bisher Dagewesene in den Schatten“.