Atom-U-Boot-Unfall

Trotz hochmoderner Schallmessung sind französisches und britisches U-Boot auf Patrouille zusammengestoßen

PARIS/LONDON dpa ■ Im Atlantik sind Anfang Februar zwei Atom-U-Boote aus Frankreich und Großbritannien zusammengestoßen. Das französische Verteidigungsministerium und die britische Marine bestätigten gestern einen Bericht der britischen Zeitung The Sun. Es habe keine Verletzten gegeben. Von der atomaren Ausrüstung der U- Boote sei zu keiner Zeit eine Gefahr ausgegangen, so Paris. Beide Schiffe können mit bis zu 16 Atomraketen ausgerüstet werden. Zunächst war unklar, wie es trotz hochmoderner Geräte zur Schallmessung zu dem Unfall kommen konnte.

Während die französische „Le Triomphant“ aus eigener Kraft nach Brest zurückkehrte, musste die britische „HMS Vanguard“ geschleppt werden. Die jeweils etwa 150 Meter langen U-Boote befanden sich nach offiziellen Angaben auf Routinefahrt. Sie seien mit niedriger Geschwindigkeit zusammengestoßen. Das französische Verteidigungsministerium hatte am 6. Februar bereits von einem Zusammenstoß der „Triomphant“ mit einem nicht identifizierten Objekt gesprochen.

Die U-Boote gehören zum atomaren Abschreckungspotenzial beider Länder. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass es bei einer solchen Kollision zu einer nuklearen Explosion kommen könne, so ein hochrangiger Militär. Aber ein radioaktives Leck wäre möglich gewesen. Anti-Atomkraft-Lobbyisten verwiesen auf das Potenzial für eine Katastrophe, das ein solcher Zusammenstoß habe. Die britische Kampagne für Nukleare Abrüstung warnte von einem „atomaren Alptraum größter Ordnung“ – eine große Menge an Strahlung hätte freigesetzt und Atomsprengköpfe hätten sich über den Meeresboden verstreuen können.