tchibo

früher kaffee, heute alles

Tchibo – das sind die Läden, wo man Dinge kauft, von denen man nie ahnte, dass man sie brauchen würde. Zum Beispiel Jalousienreiniger oder Wäschenetze, wie sie aktuell im Angebot sind. Das Konzept: Jede Woche das Sortiment wechseln – dann haben die Kunden das Gefühl, sie müssen sich schnell entscheiden. Seit 1972 bietet der Kaffeeröster Tchibo Gebrauchsartikel an, die nichts mit Kaffee zu tun haben, und zwar pro Woche rund 15 verschiedene Produkte zu einem „Aktionsthema“. Der Richtungswechsel kam nicht ganz freiwillig: Zunächst handelte die Firma seit ihrer Gründung 1949 nur mit Kaffee und seinen „Nebenprodukten“, etwa Geschirrtüchern, in die der Kaffee eingewickelt war, oder Metalldosen. Die Kunden freuten sich über den Zusatznutzen – doch der deutsche Einzelhandel klagte. Tchibo durfte fortan seine Produkte nicht mehr in direktem Zusammenhang mit dem Kaffee verkaufen. Umfragen zufolge kennen 99 Prozent der Deutschen die Firma Tchibo. Der Konzern erzielte 2002 einen Umsatz von drei Milliarden Euro. Er beschäftigt mehr als 10.000 Mitarbeiter und hat in den 90er-Jahren nach Osteuropa expandiert. In Deutschland ist Tchibo mit 27 Prozent Marktführer im Röstkaffeesegment, im Bereich Konsumgüter die Nummer sieben. Weltweit ist Tchibo das fünftgrößte Kaffeeunternehmen. KK