Elbe-Einkaufs-Zentrum
: Lärm für Profit

Riesige Einkaufszentren kann man gut finden oder nicht. Was auf keinen Fall geht, ist das nächtliche Krachmachen profitorientierter Unternehmen, das einen um den Schlaf bringt.

KOMMENTAR VON CHRISTOPHER OST

Bohrt der Nachbar zur Mittagszeit, reicht in aller Regel ein kurzes Anschnauzen im Treppenhaus, und die Ruhe ist wieder hergestellt. Im Falle des Shopping-Riesen EEZ vergeht vom Tadel bis zur Reaktion ein Vierteljahr. Dabei hat der Anwohner alles richtig gemacht: Er protokollierte und hat dann bei Behörden und Polizei angerufen.

Die Ignoranz seitens der Behörde und der Verantwortlichen kann einen dabei zur Weißglut bringen – und das zu Recht. Es ist völlig unerheblich, wie komplex das Bauvorhaben ist und wer in welchem Umfang beteiligt ist. Fühlt sich jemand gestört, dann hat diese Tatsache Vorrang. Das ist nichts Neues und hat mit Fairness gegenüber anderen zu tun. Den EEZlern muss es anscheinend dennoch gesagt werden.

Ein solcher Fall eignet sich gut, um ein Exempel zu statuieren: Die Verantwortlichen müssen mit dem schlaflosen Anwohner tauschen und werden selbst drei Monate lang zu beliebigen Zeiten mit Baulärm zugedröhnt. Dann hätten sie in schlaflosen Nächten ausreichend Zeit, um mal gründlich über diese Lebensweisheit nachzudenken: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg’ auch keinem andern zu.