Zauderer, Helfer, Stars

„Die Hotels bieten euch Sonderpreise an, und die Zuschüsse der Organisation sind großzügig. Und vergesst nicht, dass jeder, der etwas leistet, für seine zehn Francs Startgeld hohe Preise gewinnen kann. Zauderer, gebt eure Meldung ab!“ Henri Desgrange, der Erfinder der Tour, musste 1903 einen zusätzlichen Aufruf starten, um das Starterfeld für das erste Rennen zu füllen. Die zugesicherten 20.000 Franc an Preisgeldern – 3.000 für den Sieger – sowie 5 Franc für die 50 Bestplatzierten, lockten zunächst lediglich 27 Mutige an, am Ende wurden es dann aber 60 Radler, die sich am 1. Juli 1903 auf die erste Rundreise begaben.101 Jahre später ist in diesem Jahr das Feld auf 189 Sportler angewachsen – und auch die Summen sind gestiegen. Wobei die dem Radsport eigene Lohnstaffelung auffällt: Ein normaler Radprofi, Tourhelfer der jeweiligen Rennstallstars, verdient heute zwischen 80.000 und 150.000 Euro pro Jahr, bessere Fahrer, so genannte Edelhelfer, bringen es auf zwischen 200.000 und 300.000 Euro, die Stars der Branche wie Ullrich, Zabel oder Armstrong können mit 2 bis 3 Millionen Euro rechnen. Wobei auch die Lohntabellen der Rennställe unterschiedlich sind. Ein Fahrer des Teams Gerolsteiner verdient deutlich weniger als sein sportlich gleichwertiger Kollege vom Team T-Mobile, das in der Branche ohnehin als einer der Krösusse gilt. KET