Doktor im Plan

Uni gibt sich ungerührt von Protesten gegen Ehrung für Putin. Vizepräsident Hansmann: „Kritik verebbt“

Die Universität will weiterhin die Ehrendoktorwürde an den russischen Präsidenten Wladimir Putin verleihen. Vizepräsident Karl-Werner Hansmann sagte gestern, die Proteste würden bis zur tatsächlichen Verleihung am 9. September „wieder verebben“.

Mit etwa 20 von rund 900 Professoren sei die inneruniversitäre Opposition „in einem überschaubaren Kreis“. Auch aus der lokalen Politik hätte sich bisher eher das „zweite Glied“ zu Wort gemeldet – unter anderem hatte SPD-Fraktionschef Michael Neumann die umstrittene Auszeichnung kritisiert.

Indes meldete sich gestern die Gesellschaft für bedrohte Völker zu Wort. Generalsekretär Tilman Zülch forderte in einem Offenen Brief an den Uni-Präsidenten und die Professoren zum „Widerstand“ auf „gegen die Ehrung eines Mannes, der für die Zerstörung der russischen Demokratie und den Völkermord an den Tschetschenen verantwortlich ist“. aldi/lno