Sinkende Auflage beim Kölner Zeitungsriesen

Das Kölner Verlagshaus M. DuMont Schauberg (MDS) baut seine Stellung auf dem Zeitungsmarkt aus, so das Ergebnis einer Forschungsstudie. Trotzdem muss MDS bei Tages- und Kaufzeitungen einen Auflagenrückgang verzeichnen

KÖLN taz ■ Der Kölner Verlag M. DuMont Schauberg (MDS) verliert weiter an Auflage, baut seine Position auf dem Zeitungsmarkt aber weiterhin aus. Das ist das Ergebnis einer Studie des Dortmunder Formatt-Instituts. Die Medienforscher haben unter anderem heraus gefunden, dass MDS als viertgrößte Verlagsgruppe den Tageszeitungsmarkt dominiert. Mit einem bundesweiten Marktanteil von vier Prozent liegt das Kölner Haus noch vor den einflussreichen Verlagen Holtzbrinck in Stuttgart, Madsack in Hannover und der Süddeutschen Zeitung in München. Nur Axel Springer, WAZ und Stuttgarter Zeitung sind stärker.

Bei den Kaufzeitungen ist MDS sogar an zweiter Stelle. Mit dem Express liegen die Kölner hinter der Bild-Zeitung, aber immer noch vor der Münchner Abendzeitung oder dem Berliner Kurier. Trotzdem geht der allgemeine Minustrend auch an MDS nicht vorbei. Der Studie zufolge ist die gemeinsame Auflage von Kölner Stadt-Anzeiger und Kölnische Rundschau in den letzten beiden Jahren um 17.800 auf nun 387.300 gesunken. Die Zahl wird nur noch zusammen angegeben, so dass eine Differenzierung zwischen Kölner Stadt-Anzeiger und Kölnische Rundschau nicht mehr möglich ist.

Der Express musste in seiner Hauptausgabe ebenfalls Federn lassen. Um fast zehn Prozent sank die Auflage auf nun 188.500. In Düsseldorf läuft das Boulevardblatt offenbar noch schlechter: Fast 15 Prozent gingen hier verloren.

Die Formatt-Studie kommt zu dem Schluss, dass wenige Verlage sukzessive ihren Marktanteil vergrößern. Die fünf größten Zeitungsverlagsgruppen, zu denen MDS gehört, hielten fast 42 Prozent des gesamten Tageszeitungsmarktes in Deutschland.Frank Überall