Haft wegen Hitlerbuch

Tschechischer Verleger wird für Herausgabe von „Mein Kampf“ erneut zu einer Bewährungstrafe verurteilt

PRAG dpa ■ Wegen der Herausgabe einer tschechischen Ausgabe des Hitlerbuches „Mein Kampf“ ist ein Verleger in Prag zu 22 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Michal Zitko habe sich der „Beleidigung von Nationen und Rassen“ schuldig gemacht, entschied das Gericht.

Das 2000 erschienene Buch ist umstritten, weil es keinen einordnenden Begleittext aufweist. Zitko war deswegen bereits 2001 zu einer Bewährungsstrafe von drei Jahren und einer Geldbuße von 62.500 Euro verurteilt worden. Er legte Berufung ein und eine höhere Instanz ordnete die Neuverhandlung an. „Dass Hitlers Buch die jüdische Nation schändet, hätte dem Angeklagten bekannt sein müssen“, begründete Richter Rudolf Sidlo das Urteil. Zitko hingegen kritisiert: „Man hat nach einem Paragrafen gesucht, um mich auf jeden Fall zu verurteilen.“ Er legte wieder Berufung ein.