Manila zieht sich aus Irak zurück

BAGDAD/MANILA dpa ■ Die Philippinen wollen offensichtlich als erstes Land, das Soldaten im Irak stationiert hat, auf ein Ultimatum extremistischer Geiselnehmer eingehen. Der philippinische Vizeaußenminister Rafael Sequis verlas Montagabend im arabischen Nachrichtensender al-Dschasira eine Erklärung an die Entführer, in er es hieß, die Regierung in Manila wolle ihre 51 Soldaten und Polizisten „so bald wie möglich“ aus dem Irak abziehen, um das Leben eines dort verschleppten Bürgers zu retten. Die irakische Polizei nahm in der Nacht zu Dienstag nach eigenen Angaben hunderte mutmaßlicher Krimineller fest, die an Morden, Entführungen und Drogenschmuggel beteiligt gewesen sein sollen. Es war die erste Razzia der irakischen Polizei in Bagdad ohne US-Beteiligung. Im Irak sollen sich zudem bewaffnete schiitische Gruppen gebildet haben, die Terroristen und Anhänger des gestürzten Saddam Hussein bekämpfen wollen.