Brände wüten weiter

Schon mehr als 30 Brand- und Hitzetote in Südeuropa. Weiter Feuer in Portugal. Neue Waldbrände in Frankreich. Warnstufe in Brandenburg

BERLIN afp ■ Den in Südeuropa wütenden Waldbränden und der extremen Hitze fallen immer mehr Menschen zum Opfer: Allein in Spanien und Portugal kamen bislang bereits fast 30 Menschen ums Leben, wie die Behörden gestern mitteilten. In Portugal stieg die Zahl der Waldbrand-Opfer auf 14, fünf Tote gab es bislang in Frankreich. In Spanien starben 13 Menschen durch die Hitze; vor allem im Süden des Landes wurden weit mehr als 40 Grad Celsius gemessen.

Gegen neue Brände in Südfrankreich kämpften mehr als 400 Feuerwehrleute an. Toskana-Urlauber mussten wegen akuter Waldbrandgefahr zu dutzenden ihre Ferienhäuser verlassen. In zahlreichen europäischen Städten erreichten die Ozonwerte kritische Werte.

Bei einem Feuer nahe Freixo de Espada a Cinta in Portugal starben gestern zwei Menschen. Bislang sind in Portugal rund 50.000 Hektar Wald und Buschland verbrannt. Die Regierung hatte am Montag den nationalen Notstand ausgerufen. Obwohl sich die Lage gestern etwas entspannte, blieb die Feuerwehr in höchster Alarmbereitschaft.

Deutschland schickte drei BGS-Transporthubschrauber mit Löschwasserbehältern nach Portugal, um die Löscharbeiten zu unterstützen. Eine Bitte des portugiesischen Ministerpräsidenten José Manuel Durão Barroso an die Nato, sein Land mit Löschflugzeugen zu unterstützen, wurde derweil gestern zurückgewiesen. Ein Nato-Vertreter begründete die Ablehnung damit, dass die Mitgliedsländer, die entsprechende Flugzeuge besäßen, diese zurzeit selbst einsetzten. Italien, Marokko und Spanien schickten dennoch Löschflugzeuge.

Im südfranzösischen Département Alpes-Maritimes waren die Waldbrände gestern weiter außer Kontrolle. In der Nacht hatten vor allem Blitzeinschläge die Brände wieder auflodern lassen. Aus der Umgebung wurden ebenfalls Feuer gemeldet.

Auch in Deutschland wächst die Waldbrandgefahr. Allein in Brandenburg wurde in 8 von 14 Landkreisen die höchste Warnstufe ausgerufen.