LAND NACH DER DIKTATUR UND IN DER KRISE

Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes sind heute rund 153 Millionen IndonesierInnen aufgerufen, ihren Präsidenten direkt zu wählen. Wichtigste Themen in den Wahlkampagnen waren der Kampf gegen die anhaltend schlechte Wirtschaftslage und die Korruption.

Nach dem Sturz des damaligen Diktators Suharto im Mai 1998, der das Land fast 32 Jahre regierte, wurde zwar eine politische Demokratisierung eingeleitet. Durchgreifende Reformen von Justiz, Polizei und Militär aber sind bislang auf der Strecke geblieben. Auch hat sich das Inselreich bis heute nicht von der Asienkrise 1997/98 erholt. Rund 40 Millionen Indonesier sind arbeitslos, mehr als die Hälfte der rund 220 Millionen Einwohner muss mit weniger als zwei US-Dollar am Tag auskommen. Indonesien, das überwiegend von moderaten Muslimen bewohnt wird, ist das größte muslimische Land der Welt. NIG