Wackeliger Deal mit Hapag-Lloyd

Die TUI will dem neuen Eigentümer der Reederei Hapag-Lloyd möglicherweise stärker unter die Arme greifen, als bisher geplant. Das hat die Aktie des Reisekonzerns am Dienstag auf Talfahrt geschickt. Das Papier der TUI sank an der Börse um fast sechs Prozent. Grund war eine Mitteilung über finanzielle Probleme der verkauften Reedereitochter Hapag-Lloyd. „Wir denken darüber nach, dass wir uns über unsere vertraglichen Verpflichtungen hinaus bei der Finanzierung der Hapag-Lloyd engagieren“, sagte ein TUI-Sprecher. Damit solle die Liquidität der Reederei auch nach dem Eigentumsübergang sichergestellt werden. Das bedeutet, der Verkäufer will dem Käufer einen Kredit geben, damit der kaufen kann.

Die Albert-Ballin-Holding als neuer Eigentümer von Hapag-Lloyd gehört zu zwei Dritteln einem Konsortium um den Hamburger Spediteur Klaus-Michael Kühne. Ein Drittel der Anteile bleibt vorerst bei der TUI. Diese hatte die fünftgrößte Containerreederei der Welt im Oktober 2008 zu einem Preis von 4,45 Milliarden Euro an die Gruppe verkauft, an dem auch die Stadt Hamburg beteiligt ist.

Das Konsortium feilscht nun offenbar um bessere Konditionen und begründet dies mit dem Einbruch der Frachtraten in der Containerschifffahrt. Dem Vernehmen nach soll es sich um eine Größenordnung von einer Milliarde Euro handeln, die strittig ist. Das Konsortium äußerte sich am Dienstag nicht. DPA/TAZ