Raketen auf Israel, Angriffe auf Gaza

Jerusalem macht die Hamas für Beschuss verantwortlich. Gezündet haben meist andere

GAZA/KAIRO ap/dpa ■ Israel hat am Montag auf den Beschuss mit Raketen aus dem Gazastreifen mit Luftangriffen reagiert. Dabei wurde auch ein Fahrzeug im Süden des Gazastreifens getroffen und ein militanter Palästinenser getötet. Drei Menschen wurden verwundet. Weitere Luftangriffe galten nach Militärangaben sechs Schmugglertunneln an der ägyptischen Grenze im Süden, ferner wurde ein Posten der Hamas im Norden attackiert.

Israel reagierte mit den Angriffen auf die Raketen- und Mörserattacken auf den Süden Israels vom Sonntag. Dabei wurden drei Soldaten und eine andere Person verletzt. Zuvor hatte Ministerpräsident Ehud Olmert mit harten und unverhältnismäßigen Vergeltungsmaßnahmen gedroht. Eine Wiederaufnahme der Offensive im Gazastreifen sei jedoch unwahrscheinlich, hieß es aus Verteidigungskreisen. Stattdessen erwäge Israel Luftangriffe auf führende Mitglieder der Hamas.

Die Hamas übernahm keine Verantwortung für die neuen Angriffe, zu denen sich meist kleinere Gruppen bekannten. Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak räumte am Montag auch ein, dass die radikalislamische Bewegung wohl keine der Raketen abgefeuert habe. Dennoch mache man die Hamas für sämtliche Angriffe aus dem Autonomiegebiet verantwortlich. Die Organisation kontrolliert den Gazastreifen seit Juni 2007, als sie dort im Machtkampf mit der gemäßigteren Fatah des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas die Oberhand behielt.

Der im Exil lebende Hamas-Führer Chaled Maschaal wurde in Teheran vom iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad empfangen. Das iranische Fernsehen berichtete, Maschaal habe die politische und geistliche Unterstützung aus Teheran hervorgehoben. Der Iran sei Partner des Sieges, erklärte er mit Bezug auf die jüngste israelische Militäroffensive im Gazastreifen. Sie endete am 18. Januar mit einer informellen Waffenruhe. Danach zogen sich die israelischen Truppen zurück und die Hamas sprach von einem Sieg. Fast 1.300 Palästinenser wurden während der dreiwöchigen Militäroffensive getötet.

In der ägyptischen Hauptstadt Kairo gehen unterdessen die Bemühungen um eine dauerhafte Waffenruhe und eine Annäherung zwischen Hamas und Fatah weiter. Dabei sieht die ägyptische Führung in einer Aussöhnung der Palästinenserfraktionen eine Voraussetzung für die Öffnung der Grenzübergänge, einen Waffenstillstand und neue Friedensverhandlungen.