Reine Katastrophe

Mit dem Wetter im Norden ist nicht gut Kirschen essen. Neues Forschungsprojekt über Folgen des Klimawandels

hamburg/jork/kiel dpa/taz ■ Beim Wetter steht im neuen Monat zunächst keine Besserung auf dem Programm. Das kräftige Tief „Angelika“ lagert bei den Britischen Inseln und steuert kühle Meeresluft nach Hamburg und Schleswig-Holstein. Regenschauer, Gewitter und stürmische Schauerböen sind nach der Vorhersage des Wetterdienstes Meteomedia die Folge. Auch zu Beginn der kommenden Woche setzt sich kein stabiles Sommerhoch durch. „Wie es mit dem Sommer weitergeht, kann niemand seriös beantworten“, sagte Meteorologe Manfred Spatzierer.

Die Obstbauern im Alten Land hätten einen Umschwung bitter nötig. Weiterhin nasskaltes Wetter gefährde die gerade begonnene Süßkirschenernte, sagte Manfred Tiemann, Geschäftsführer des Obstbauversuchsrings, gestern in Jork. In den Marschen an der Elbe wird auf 550 Hektar etwa ein Viertel der gesamten deutschen Süßkirschenmenge angebaut. „Wenn das Wetter anhält“, befürchtet Tiemann, „gibt es eine Katastrophe.“

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat dem renommierten Kieler Forschungsinstitut Geomar gestern ein vierjähriges Großforschungsprogramm über „Auslösemechanismen von Naturkatastrophen“ und deren Rückwirkungen auf das Klima ermöglicht. Wie die Christian-Albrecht-Universität mitteilte, werde das Projekt von der DFG mit rund 5,8 Millionen Euro unterstützt.

Das Geomar und mehrere seiner Wissenschaftler spielen auch eine Rolle in dem Öko-Thriller „Der Schwarm“. In dem Buch, das seit Monaten auf den Bestsellerlisten steht, lässt Autor Frank Schätzing große Teile von Nordeuropa und auch Norddeutschland durch Tsunamis vernichten – ausgelöst durch einen Eingriff in die Meeresökologie, der ... aber vielleicht sollten Sie das Buch selbst lesen, es lohnt sich. smv