Karstadt spart sich Edeka

Die Lebensmittelmärkte des angeschlagenen Karstadt-Konzerns beliefert zukünftig der Rewe-Konzern

ESSEN dpa ■ KarstadtQuelle und die Kölner Handelsgruppe Rewe haben die Zusammenarbeit im Lebensmittelgeschäft besiegelt. Von Anfang 2005 an würden die Unternehmen die Lebensmittelabteilungen in 72 Karstadthäusern mit rund 3.700 Mitarbeitern gemeinsam betreiben, teilte die Karstadt Warenhaus AG gestern in Essen mit. An dem Joint Venture sei Karstadt zu 74,9 Prozent und Rewe mit 25,1 Prozent beteiligt. Firmensitz der neuen Betreibergesellschaft mit dem Namen Karstadt Feinkost GmbH sei Köln. Karstadt und Rewe stellen je einen Geschäftsführer.

Das Bundeskartellamt muss dem Joint Venture noch zustimmen. „Wir gehen davon aus, dass das Ja von dieser Seite in vier bis acht Wochen vorliegt“, sagte ein Karstadt-Sprecher. Karstadt Feinkost erwartet einen jährlichen Einzelhandelsumsatz von 500 Millionen Euro. Die Partner hoffen auf günstige Einkaufspreise. Das Joint Venture könne vom großen Beschaffungsvolumen der Rewe-Handelsgruppe mit 11.500 Märkten und einem Umsatz von rund 40 Milliarden Euro profitieren.

Für das neue Unternehmen seien zentrale Betriebsrats-Strukturen geschaffen worden. Erst vor einigen Tagen hatte es Spekulationen gegeben, die Arbeitnehmervertreter von Rewe und KarstadtQuelle seien sich in diesem Punkt nicht einig. Zudem hatte Rewe Gerüchte zurückgewiesen, die Verhandlungen zum Zusammenschluss seien ins Stocken geraten.

Bislang hatte Konkurrent Edeka die Lebensmittelabteilungen von Karstadt beliefert, der Vertrag läuft jedoch Ende des Jahres aus. Die Kooperation mit Rewe geht noch auf die Initiative des inzwischen zurückgetretenen Chefs Wolfgang Urban zurück.