Rasen wird richtig teuer

Neuer Bußgeldkatalog tritt an diesem Sonntag in Kraft. Deutlich erhöhte Strafen für Verkehrssünder

BERLIN dpa/afp ■ Rasern, Dränglern und Angetrunkenen auf Deutschlands Straßen drohen von Sonntag an deutlich schärfere Strafen. Der neue Bußgeldkatalog sehe die höchsten Strafen vor, die es jemals im deutschen Verkehrsrecht gegeben habe, betonte der Autoclub ACE gestern. Damit verliere Deutschland endgültig und zu Recht seinen Ruf als „Bußgeld-Paradies“.

Erhöht werden laut Bundesverkehrsministerium die Bußgelder für diejenigen Verstöße, die zu den Hauptunfallursachen zählen. Wer etwa Vorfahrt, eine rote Ampel, einen Zebrastreifen oder Bahnübergang missachtet, zu dicht auf- oder auf der Autobahn notorisch auf der linken Spur fährt, muss dafür künftig eine Strafe in Höhe von 70 Euro oder mehr einkalkulieren statt bisher 40 Euro. Wer außerorts mehr als 51 Kilometer pro Stunde zu schnell fährt, muss 240 statt 150 Euro zahlen. Wer innerorts zu viel Gas gegeben hat, muss dann mindestens 80 statt 50 Euro berappen, außerhalb geschlossener Ortschaften sind es im geringsten Fall 70 statt 40 Euro. Je nach Höhe der Tempoüberschreitung sind diese Summen bis 760 beziehungsweise 600 Euro steigerungsfähig.

Aber auch der Preis von Drogen oder Alkohol am Steuer verdoppelt sich und beträgt künftig bereits beim ersten Vergehen 500 Euro – statt bisher 250. Im Verhältnis am stärksten steigen die Bußgelder für illegale Autorennen: Wer ein solches Rennen veranstaltet, wird künftig mit 500 statt 200 Euro zur Kasse gebeten, und wer daran teilnimmt, mit 400 statt 150 Euro.

Die Höhe der „Punkte“ im Flensburger Verkehrszentralregister und die Anzahl eventueller Fahrverbotsmonate bleiben gleich.