Auf gutem Kurs

Noch bis Samstag findet in Freiburg die Messe Intersolar statt. Verbraucher und Fachleute können sich über Solartechnik und Bauen informieren

VON ANDREAS LOHSE

Nichts weniger als die „wichtigste Solarfachmesse in Europa“ ist die Freiburger Intersolar 2004 für die Veranstalter. Immerhin sei sie ein Spiegel der wachsenden Solarwirtschaft. Der Bundesverband Solarindustrie (BSi) prognostiziert für dieses Jahr der deutschen Solarbranche einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro, mithin ein Wachstum von rund 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Solarstrommarkt spiele Deutschland vor allem auf Grund des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sogar eine internationale Vorreiterrolle.

Mit einer installierten Gesamtleistung von 400 Megawatt (Stand Ende 2003) liege die Bundesrepublik weltweit auf dem zweiten Platz hinter Japan. Eine Position, die es zu halten gilt. Für dieses Jahr rechnet der BSi mit einer neu installierten Photovoltaikleistung von über 200 Megawatt, andere Prognosen nähern sich sogar der 300-Megawatt-Grenze. Gute Wachstumsraten verzeichne nach BSi-Angaben auch der deutsche Solarwärmemarkt. Die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft erwartet in diesem Jahr zum ersten Mal eine neu installierte Kollektorfläche von einer Million Quadratmeter.

Und tatsächlich verzeichnet die Messe mit ihren Schwerpunkten solare Stromerzeugung, solare Wärmeerzeugung und solares Bauen seit Jahren steigende Ausstellerzahlen. Waren es im vergangenen Jahr noch 256, sind es in diesem Jahr 290 - ein Plus von 12 Prozent. Rund 23 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland. Erwartet werden 11.000 Besucher, die sich auf dem 15.000 Quadratmeter großen Messegelände sach- und fachkundig machen können. Auch das Foyer ist schon einbezogen.

Und etwas eng könnte es dann auch werden. Treten die Prognosen ein, hat das Gelände damit nämlich seine Kapazität erreicht. Jedoch ist es bereits beschlossene Sache, dass bis zum Jahr 2006 eine neue Halle hinzukommt, so dass dann weitere 8.000 Quadratmeter zur Verfügung stehen werden. Dabei vergrößert sich das Foyer den Angaben zufolge um 2.000 Quadratmeter, die Konferenzräume gewinnen 1.000 Quadratmeter. Dadurch könne künftig auch „das Kongress- und Rahmenprogramm der Intersolar ausgebaut“ werden, so Klaus Seilnacht von der Messe Freiburg. Als Baubeginn wird Anfang 2005 genannt. Doch nicht allein an den Ständen finden die Besucher Neuheiten und Beratung. Das Begleitprogramm umfasst Veranstaltungen und Seminare wie beispielsweise „Richtig investieren im Solarstrommarkt, einen Workshop zur kommunalen Förderung von Solarenergie“, die Tagung „Solares Heizen und Kühlen“ sowie Exkursionen in die Solarregion Freiburg.

In der Region Freiburg findet die Nutzung der Solarenergie ganz besondere Beachtung. Das zeigt auch, dass hier bereits im Vorfeld der Messe an vier Tagen vom 20. bis 23. Juni noch eine andere Veranstaltung stattfand: Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie fungierte als Gastgeber der EuroSun 2004. Vertreter von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik informierten sich in deren Rahmen über den neuesten Stand der Forschung. Bereits auf den üblichen fachöffentlichen Aufruf mit der Bitte um Anmeldungen für die Vorträge („Call for Papers“) erhielten die Veranstalter 500 Meldungen aus 65 Ländern. Beide Veranstaltungen liegen deshalb so zeitnah beieinander, damit Forschung und Industrie auf diesen Foren besser zueinander finden können. Auch die EuroSun bot ein umfangreiches Kongressprogramm zu den Themen Photovoltaik, Solarthermie, solares Bauen und solare Klimatisierung. Messe, Kongress und Rahmenprogramm der Intersolar spricht demgegenüber vor allem Verbraucher, Handwerk und Wirtschaft an.

Intersolar 2004, Messe Freiburg, vom 24. bis 26. Juni. Die ersten beiden Messetage sind Fachbesuchern vorbehalten, die Hallen sind von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Am Samstag ist von 9 bis 17 Uhr Publikumstag Preise: Donnerstag und Freitag kosten die Karten jeweils 15 Euro, am Samstag 8 Euro, Dauerkarte 20 Euro.