Briten sollen vor Gericht

Iran will acht britische Seeleute nach Eindringen in iranische Hoheitsgewässer strafrechtlich verfolgen

TEHERAN ap ■ Iran will acht britische Soldaten vor Gericht stellen, die mit ihren Patrouillenbooten in iranische Hoheitsgewässer eingefahren waren. Der staatliche Fernsehsender al-Alam berichtete gestern, die Schiffe seien rund 1.000 Meter in iranisches Hoheitsgebiet eingedrungen. Die Besatzung habe Geständnisse abgelegt. Die Schiffe waren am Montag im Schatt al-Arab beschlagnahmt worden, einer Wasserstraße zwischen Irak und Iran.

Das iranische Fernsehen zeigte Bilder der Soldaten, wie sie auf Stühlen und einem Sofa sitzen. Großbritannien bestätigte, dass die Matrosen in Gewahrsam genommen wurden. Außenminister Jack Straw sprach nach Angaben seines Ministeriums bereits mit seinem iranischen Kollegen Kamal Charrasi über den Vorfall.

Die britisch-iranischen Beziehungen sind in jüngster Zeit dadurch belastet worden, dass Großbritannien mit zu den Initiatoren einer Resolution der Internationalen Atomenergiebehörde gehörte, in der die mangelnde Zusammenarbeit Teherans mit der IAEA kritisiert wird.

Das britische Verteidigungsministerium erklärte, die Schiffe hätten ein Patrouillenboot für die neue irakische Flusspatrouille von Umm Kasr nach Basra überführen wollen. Die Briten bilden im Schatt al-Arab seit mehreren Wochen irakische Sicherheitskräfte aus.