Morgen
: Sambareggae kann man nicht nur auf Brasilianisch tanzen

Afrobrasilianische Nacht: Daniela Mercury und Angelique Kidjo in der Columbiahalle,Samstag, 19. Juli, 20 Uhr. VVK: 27 Euro

„Über Sex kan man nur auf Englisch singen“, wusstenTocotronic mal mit einem ihrer Semihits, und genau betrachtet gilt das nicht nur für dieses Thema, sonden für alle Beschäftigungen, denen man sich in Liedern hingeben will. Zumindest, wenn man damit den Weltmarkt knacken will, den man sich immer wie eine angloamerikanische Verschwörungstheorie vorstellt. Dabei wird zum Beispiel das Portugiesische von gar nicht so wenigen Menschen gepflegt, in ganz Brasilien kann man sich damit aufs Beste verständigen, aber weil Daniela Mercury dieses Marktsegment schon längst in der Tasche hat, muss als nächster konsequenter Schritt der Sprung nach Nordamerika her. Weswegen immer mehr englische Texte bei ihren Liedern zu finden sind, was von den mäkelnden Fans der Sängerin dann natürlich mit den üblichen Ausverkaufsvorwürfen begleitet wird. Alles immer nach der gleichen Melodie. Aber live sieht die Sache meist sowieso ein wenig anders aus, und auf der Bühne zeigt sich Daniela Mercury mit ihrem rockgeschärften Sambareggae tatsächlich als fulminante Performerin. Eine Präsenz im amerikanischen (und das meint mal Süd- und Nord-) Standard. Bei der afrobrasilianischen Nacht zusammen mit Angelique Kidjo. TM