IG Metall freut Angebot

Gesamtmetall Ost will gekündigte Tarifverträge fortsetzen. Streit um 35-Stunden-Woche geht weiter

FRANKFURT/MAIN ap/dpa ■ Die IG Metall hat das Angebot der ostdeutschen Arbeitgeber begrüßt, die vor dem Streik gekündigten Tarifverträge wieder in Kraft zu setzen. „Wir sind für das Wiedereinsetzen der Tarifverträge einschließlich der Übernahmeregelungen für Ausgebildete und des Anspruchs auf Altersteilzeit“, sagte IG-Metall-Vize Jürgen Peters gestern. Allerdings halte die IG Metall am Ziel fest, die tariflichen Arbeitszeitregelungen im Osten ans Westniveau anzugleichen – notfalls auch über Einzelregelungen in den Betrieben.

Die ostdeutschen Metall-Arbeitgeber hatten angeboten, die bisherigen Manteltarifverträge fortzusetzen und erst im April 2008 eine Kündigung zu ermöglichen. Zugleich forderten sie die IG Metall auf, nicht mit einzelnen Firmen Stufenpläne zur Arbeitszeitverkürzung abzuschließen. Gesamtmetallchef Martin Kannegiesser sagte, die IG Metall solle „das Thema Arbeitszeitverkürzung in den Giftschrank zurückzulegen und nicht eine neue Ampulle aufziehen, um damit ostdeutsche Unternehmen einzeln zu bedrohen“.

Ähnliches vertritt Südwestmetallchef Otmar Zwiebelhofer. Er warnte vor einer Abkehr vom Flächentarifvertrag. Es bedürfe aber erweiterter Öffnungsklauseln. Zugleich äußerte er Unverständnis für jene in der IG Metall, die nach dem Scheitern der Streiks für die 35-Stunden-Woche nun Haustarifverträge anstrebten. Er kritisierte Politiker, die den Flächentarifvertrag „leichtfertig“ opfern wollten. „Ich glaube, die können sich nicht vorstellen, was danach kommt – Häuserkampf und Chaos.“