Eine Woche Kino in Kabul

Ein Projekt aus NRW bringt eine Deutsche Filmwoche mit Unterstützung des Goethe Instituts nach Afghanistan

Die Deutsche Filmwoche Kabul beginnt am 23. Juni im Ariana Cinema. Eine Woche lang wird dem Publikum eine Auswahl von zehn aktuellen und historischen deutschen Filmen präsentiert. Im Anschluss touren einige der Filme mit einem mobilen Kino in die Städte Kunduz, Masar-e-Sharif und Herat.

Die Bochumer Film-Kuratorinnen Stefanie Görtz und Bettina Schiel haben das Projekt entwickelt und stießen beim Goethe Institut Kabul auf großes Interesse. Sie werden die Filmwoche in Kooperation mit Afghan Film und mit Unterstützung der Export-Union des Deutschen Films im Ariana Cinema präsentieren. Das mit 600 Plätzen größte und schönste Kino Kabuls wurde Dank einer Initiative französischer Filmschaffender mit einer Million US-Dollar renoviert, mit moderner Kinotechnik ausgestattet und am 23. Mai feierlich eröffnet. Vor dem Bürgerkrieg ein beliebter Treffpunkt für die Kabuli, wurde das Kino im Bürgerkrieg völlig zerstört

Seit dem Sturz der Taliban sind im kulturellen Wiederaufbau Afghanistans im Bereich Film die größten Fortschritte zu verzeichnen. Der Film Osama hat es sogar in den Wettbewerb nach Cannes geschafft. Sieben Kinos in Kabul haben ihren Betrieb bereits seit längerem wieder aufgenommen. Doch dort dominieren indische Produktionen das Programm für ein fast ausschließlich männliches Publikum. Denen werden die deutschen Filme mit einer Live-Synchronisation in den Haupt-Landessprachen Dari oder Pashtu präsentiert.

Nachdem die Afghanen so viele Jahre isoliert waren, möchte die Deutsche Filmschau die Menschen wieder zu einem kulturellen Dialog einladen. PEL