Bali galt als „Sündenpfuhl“

BALI dpa ■ Die Attentäter von Bali haben nach den Worten ihres mutmaßlichen Anführers die Ferieninsel als Anschlagsziel ausgesucht, weil sie das Eiland für einen Sündenpfuhl halten. „Bali ist der sündigste Ort in Indonesien, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung Muslime sind“, sagte Imam Samudra am Mittwoch in seinem Prozess aus. Während er kein Bedauern für die getöteten westlichen Urlauber äußerte, entschuldigte sich der 33-Jährige für die Muslime unter den Opfern. Bei dem Anschlag auf zwei Nachtclubs waren am 12. Oktober vorigen Jahres mindestens 202 Menschen getötet worden, die meisten davon westliche Touristen. Die Polizei nahm inzwischen fünf Hauptverdächtige fest, gegen drei von ihnen laufen bereits Verfahren. Im Falle einer Verurteilung droht ihnen die Todesstrafe. Samudra hatte bereits in seinem Prozess ausgesagt, dass er Mitte der 90er-Jahre in Afghanistan im Bau von Bomben ausgebildet worden sei und Ussama Bin Laden getroffen habe.